Tischtennis
Von der Bezirksklasse in die 1. Pfalzliga
17. September 2020
VfL-Damen überspringen eine Klasse
Auf Grund der neu eingeführten Verbandsoberliga, einiger Abmeldungen sowie der Umsetzung von Auf- und Abstiegsregelungen, kommt der VfL aus der Bezirksliga direkt ins neun Mannschaften umfassende pfälzische Oberhaus. Gast ist am Samstag, 19 Uhr, der TTC Steinalben in der Festhalle.
„Meine Spielerinnen wissen gar nicht, was auf sie zukommt, da sie ihre Gegnerinnen größtenteils überhaupt nicht kennen. Aufgrund ihres jugendlichen Alters sind sie schon sehr aufgeregt. Vielleicht legt sich das, wenn es losgeht“, schildert VfL-Abteilungsleiter Helmut Braun die Gemütsverfassung seiner Equipe.
Lampenfieber dürfte bei Yulia Andryan weniger eine Rolle spielen. Sie hat mit ihren 47 Jahren schon vieles erlebt. „Ich bin gespannt, wie wir in der Liga ankommen. Es wird eine Herausforderung. Ich weiß, dass meine Mitspielerinnen darauf hoffen, dass gerade ich möglichst viele Punkte erspiele“, so die ehemalige armenische Nationalspielerin, die ihre Qualitäten bei je drei Welt- und Europameisterschaften unter Beweis gestellt hat und 22 Jahre als Profispielerin und Trainerin in Italien tätig war.
Hinter Andryan kommt der VfL-Talentschuppen zum Einsatz: die 16-jährige Jaqueline Weiß, die 14 Jahre junge Katharina Bruck und die noch ein Jahr jüngere Anna-Sophie Ebert. Sollte es zu Ausfällen kommen, greift der VfL auf die 15-jährigen Julia Fischer und Annika Müller zurück. Ziel sei allein der Klassenverbleib. Der VfL hoffe, einigermaßen mithalten zu können, stapelt Braun tief, nimmt so den Druck vom jungen Team. Weil der SV Kirchheimbolanden seine Crew zurückgezogen hat, steht er bereits als erster Absteiger fest. Bei nur noch acht Teams in der Liga stehen die VfL-Chancen auf den Klassenverbleib gut.
Auf die besonderen Umstände in Corona-Zeiten ist der VfL vorbereitet, da er schon seit einigen Wochen ein selbst erarbeitetes Hygienekonzept im Training anwendet, welches von der Neustadter Stadtverwaltung genehmigt worden ist. Für die Verbandsspiele hat man gar ein gesondertes Konzept erstellt. Dass sie keine Doppel spielen dürfen, ist für die Spielerinnen allerdings weniger schön. „Ich denke, dass wir zwei gute Doppel hätten aufbieten können. Aber es ist, wie es ist. Das müssen wir so hinnehmen“, sagt Helmut Braun.
Dass es zu den gegnerischen Teams während der Begegnung abseits der grünen Tische keinen Kontakt geben wird, ist aus Sicht der Spielerinnen sehr schade. „Das wird uns fehlen, weil man die anderen Spielerinnen nicht wirklich kennenlernen kann. Das wäre für uns junge Mädchen gut gewesen“, betont Katharina Bruck.
Auf Grund der Spielstärkefaktoren sind schon gegen Steinalben die ersten Punkte möglich, doch ist Helmut Braun vorsichtig: „Die derzeitigen QTTR-Werte sind meines Erachtens kein echter Maßstab, da Corona auch in diesem Bereich vieles verzerrt hat.“ Er spielt dabei auch auf die Besonderheiten des Systems an, in dem seine Spielerinnen für Siege in der Bezirksliga relativ wenige Pluspunkte erhielten, bei Niederlagen der Wert aber schnell nach unten ging. Jaqueline Weiß und Katharina Bruck sind am Wochenende doppelt gefordert, steht doch am Sonntag in Rockenhausen auch das Top-12-Turnier des Pfälzischen Tischtennis-Verbandes an.
Der Kader
VfL Duttweiler : Yulia Andryan, Katharina Bruck, Jacqueline Weiß, Anna-Sophie Ebert, Julia Fischer, Annika Müller.

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Pressespiegel
Rheinpfalz, 17. September 2020
Der Trip ins Ungewisse