Aus der Vereinsgeschichte
Die ersten Jahre
Am 16.Januar 1946 gab es im Saal Seyband die "I. Fußballer- Versammlung" mit 19 Anwesenden. Diese Zusammenkunft dürfte der Ursprung des VfL gewesen sein. Initiator war Jakob Müller, der erst seit kurzer Zeit in Duttweiler wohnte und in der Folgezeit mit seinem Ideenreichtum das Gesicht des Dorfes in vielfältiger Weise entscheidend mitgestaltete.
Nach dem Willen der Versammelten sollte er die formellen Schritte zur offiziellen Gründung einleiten. Bis es aber soweit war, galt es noch viele Hindernisse zu überwinden. Von der Gemeindeverwaltung wurden ihm viele Steine in den Weg gelegt. Der noch vorhandene Schriftwechsel zwischen Müller und dem Bürgermeister zeugt von allem anderen als einem freundschaftlichen Verhältnis. Die schlechten Erfahrungen mit Personenvereinigungen in den zurückliegenden Jahren ließen die Ratsmitglieder wohl mißtrauisch sein. Eine Haussammlung zugunsten des Sportvereins 1946, wie er zu diesem Zeitpunkt genannt wurde, brachte nicht nur die beachtliche Summe von 812 Mark ein, sondern auch eine Anzeige beim Landratsamt und die Konfiszierung der Spenden durch den Landrat.
Dem diplomatischen Geschick Müllers ist es letztlich zu verdanken, daß die Wogen geglättet wurden und der Gemeinderat schließlich den Antrag zur Vereinsgründung bei der französischen Militärregierung unterstützte. Die Satzung in deutscher und französischer Sprache und eine Interessentenliste mit 43 "Bewerbern", die bereit waren, die Gründung des Vereins zu unterstützen, waren weitere Bestandteile des Antrags.
Am Pfingstsonntag, dem 9.Juni 1946 war es dann endlich soweit: Der "Verein für Leibesübungen 1946 Duttweiler (Pfalz) e.V." wurde offiziell gegründet. Die Versammlung fand wiederum im Saal Seyband statt. Das Misstrauen in der Gemeinde war immer noch vorhanden, vom Gemeinderat nahm niemand teil. ‘Von den Fenstern aus wurden die beobachtet, die zur Gründungsversammlung gingen. Jeder war sehr ängstlich und keiner sagte dem Verein eine lange Lebensdauer voraus’ war in einem Zeitungsartikel anlässlich des 25. Jubiläums zu lesen. Trotzdem wurden schon am ersten Abend 102 Mitglieder gezählt. Jakob Müller wurde der erste Vorsitzende des VfL.
Die nächste große Aufgabe war nun die Suche nach einem geeigneten Sportgelände. Müller schlug schon im Mai 1946 das Gelände neben dem Schwimmbad vor. Warum dies nicht zustande kam, ist nicht mehr nachvollziehbar. Weit außerhalb von Duttweiler (heute bekannt unter "Alter Sportplatz") wurde man schließlich fündig. Die Gutsbesitzer Otto Kühborth und Friedrich Bergdolt waren bereit, dem jungen Verein Grundstücke zu verpachten. Im Pachtvertrag wurde dem VfL zur Auflage gemacht, daß am Platz keine Veränderungen vorgenommen werden durften, da es sich um wertvolles Ackergelände handelt.
Weit über 2000(!) Zuschauer sahen 1947 das Einweihungsspiel zwischen den damaligen Zonenligisten VfL Neustadt und Wormatia Worms. Vorher "erfand" man allerdings noch das Weinfest. Am 19. Oktober 1946 veranstaltete der VfL im Saal Seyband ein Herbstabschlussfest mit Wahl einer Weinkönigin: Das Duttweiler Weinfest war geboren.